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Fragen

Viele Fragen in unserer Sammlung wurden durch den mittlerweile verstorbenen Hans Balmer beantwortet. Das Team der Geschäftsstelle nimmt Ihr Anliegen gerne entgegen. Wir freuen uns auf Ihre Nachricht.

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Feuchtigkeit im Kompost / Faustprobe

21.03.2022 | Düngung

Wie überprüfe ich die Feuchtigkeit in meinem Kompost?


Um zu prüfen, ob in der Kompostmiete oder im Haufen eine angemessene Feuchtigkeit herrscht, macht man die Faustprobe: Dazu eine Handvoll gemischten Kompost aus dem Haufen in der Faust zusammendrücken:

  • Fühlt sich der Kompost etwa so feucht an wie ein ausgedrückter Küchenschwamm, ist die Feuchtigkeit optimal. ⇒ Weiter so!
  • Tropft beim Zusammendrücken deutlich Wasser aus dem Kompost, ist er zu feucht. ⇒ Bewässern Sie Ihren Kompost weniger oft und stellen Sie sicher, dass genügend Luft in den Kompost gelangt.
  • Fällt der Kompost beim Öffnen der Faust auseinander, ist er zu trocken ⇒ Bewässern Sie Ihren Kompost regelmässiger.
Wo finde ich Kompost in Bioqualität?

01.08.2021 | Düngung

Sehr geehrtes Kompostforum,

wo kann ich überall Kompost in Bioqualität abholen?

Merci und freundliche Grüsse


Das Forschungsinstitut für biologischen Landbau (FiBL) führt eine Liste mit Bezugsquellen für Komposte und Gärgut in Bio-Qualität. Auf einer Online-Karte können die nächstliegenden Betriebe angezeigt werden, die diese Produkte anbieten:

Online-Karte für Bezugsquellen von Bio-Kompost

Diese Online-Karte ist aber nicht tagesaktuell. Eine tagesaktuelle Liste findet man unter diesem Link:

Produktsuche in der Betriebsmittelliste der Schweiz (tagesaktuell)

Christbaum kompostierbar?

01.01.2021 | kompostierbar - oder nicht

Wie entsorge ich meinen Weihnachtsbaum am ökologischsten? Einige Gemeinden organisieren jährlich ein Christbaumverbrennen. Gibt es Alternativen?


Sie können den Baum im Januar der Grüngutsammlung mitgeben. Wichtig ist aber, dass Sie vorher sämtlichen Christbaumschmuck entfernen. Auf der Kompostieranlage Gunzenbühl in Berikon werden die Bäume zerkleinert und direkt danach in zwei Fraktionen aufgeteilt. Der Feinanteil (Nadeln, kleine Äste) gelangt auf der Anlage in die Kompostherstellung und später in die Landwirtschaft zur Humusbildung auf den Feldern. Der Grobanteil (Stammholz, Äste) verlässt die Anlage und wird in eine Holzschnitzelheizung zur Fernwärmeproduktion eingespeist. Auf diese Weise wird der Weihnachtsbaum durch vollständiges Recycling zum Energie- und Humuslieferanten.

Die Weihnachtsbäume am Dorfrand zu verbrennen ist wenig sinnvoll. Zum einen gehen dabei Wärme und Energie ungenutzt in die Umwelt und die Biomasse wird im Feuer vernichtet. Zum anderen ist die Feinstaubbelastung vor allem in den Wintermonaten vielerorts bereits hoch – diese Problematik wird durch das Christbaumverbrennen im Freien noch verstärkt.

Den geselligen Anlass, der in einigen Dörfern sogar Tradition hat, kann man jedoch genauso durchführen – halt einfach als «Christbaumwerfen» und nicht als «Christbaumverbrennen». Dem gemütlichen Beisammensein bei Punsch und Glühwein steht also nichts im Wege.

Die Bäume, die bei einem solchen Event nicht verbrannt werden, können bei der nächsten Grüngutsammlung den Weg in die Holzschnitzelheizung antreten. Und das sind nicht wenige. Alleine aus dem Ausland gelangen jährlich über 5500 Tonnen Weihnachtsbäume in die Schweiz. Zusätzlich wachsen in der Schweiz Weihnachtsbäume auf einer Fläche von ca. 700 Hektaren. Da kommt bei einer sinnvollen Wiederverwertung viel Wärme und viel Humus zusammen.

Thomas Stutz
Kompostieranlage Gunzenbühl, Berikon

Sauerstoff-Messgerät für Qualitätskompost

23.12.2011 | Hilfsmittel und Zusätze

Sehr geehrter Herr Balmer

Habe leider, leider seit Jahren den Kontakt zur Kompostierung verloren. Wende mich nun neuerdings der Gartenkompostierung zu (1-2 Familien). 
Nun benötige ich ein günstiges, praktisches O2-Messgerät für die Produktion von Qualitätskompost! Wäre sehr dankbar für entsprechende Info!

Besten Dank!
Beat Lehmann


Sehr geehrter Herr Lehmann

Was Sie für die Eigenkompostierung im Garten sicher nicht brauchen ist ein Sauerstoff-Messgerät Es gibt keine günstigen Geräte für Ihren Zweck). Sie können auch ohne diese teure Anschaffung Kompost von hoher Qualität erzeugen. Wichtig ist, dass Sie dabei die fundamentalen Regeln "zerkleinern - mischen - feucht halten und immer zudecken" befolgen. Versuchen Sie nicht, die organischen Reststoffe aus Küche und Haushalt (sogen. Küchen"abfälle") ohne Strukturmaterial (Häckselgut von Baum und Strauch) oder weiche, wasserhaltige organische Reststoffe aus der Gartenpflege zu kompostieren - es geht nicht! Das Häckselgut sorgt für eine luftige, lockere Struktur, so dass immer genügend Luft in die Rottemasse gelangen kann. Sie brauchen im Verhältnis zu den weichen, wasserhaltigen, nährstoffreichen, verderblichen Bestandteilen etwa gleich viel Häckselgut. Ausserdem ist erwiesen, dass mechanisch gut aufgeschlossenes Holz im der Rottemasse die Qualität des Komposts entscheidend steigern kann. Es lohnt sich also, wenn Häckselgut nicht vorhanden ist, über die Anschaffung einer guten Häckselmaschine nachzudenken.

Vermischen Sie das neu hinzukommende Material immer ausgiebig mit der Kompostgabel (4 dünne Zinken, langer Stiel), sorgen Sie für ausreichende Feuchtigkeit der Rottemasse (feucht wie ein ausgedrückter Schwamm) durch wöchentliche Kontrolle, korrigieren Sie wenn nötig mit wenig Wasser aufs Mal, verwenden Sie dazu eine kleine Giesskanne mit Brause, mischen Sie das feuchte Oberflächenmaterial mit dem unterliegenden, bis die Masse einen feuchten matten Glanz zeigt. Decken Sie den Kompostbehälter mit einem Deckel zu: der Kompost braucht einen zuverlässigen Licht- und Regenschutz; das Wetter ist ein unzuverlässiger Partner beim Kompostieren.

Ich schicke Ihnen mit separatem Mail einige Dokumente und mit gewöhnlicher Post das Merkblatt "Kompostieren".

Sollten Sie weitere Fragen zum Kompostieren haben, richten Sie diese bitte direkt an mich.

Mit freundlichem Gruss
H. Balmer
Beratung für Humuspflege
und Kompostierung
micropower[at]vtxmail.ch

Maus im Thermo-Komposter

22.12.2011 | Lebewesen beim Kompost

Sehr geehrter Herr Balmer

Heute hab ich zum ersten Mal in Thermo-Komposter eine Maus gesehen. Lässt
man das zu, oder wie geht man dagegen vor? Im Mai habe ich einige Engerlinge,
die beim umsetzen vorhanden waren, wieder in die Box verfrachtet, aber werden
die jetzt nicht von der Maus als Futter verwertet?
Na ja, Katzen wären da eine Hilfe, aber der Kasten ist ja geschlossen und
schön warm, ein Umsetzen kann ich mir im Winter nicht vorstellen.

Für einen Ratschlag bin ich dankbar. 
Mit freundlichen Grüssen, 
A. Casutt


Sehr geehrter Herr Casutt

Nach meinem Dafürhalten ist eine Maus im Kompost überhaupt kein Problem. Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass die Maus nun alle Rosenkäferengerlinge als Nahrung zu sich nimmt, sie würde sich damit wohl gewaltig überessen; es hat genügend andere Bestandteile, die Mäusen schmecken. Lassen Sie also die Maus gewähren. In der Regel ist es so, dass sich Mäuse nicht dauerhaft im Kompost niederlassen; früher oder später ziehen sie wieder aus. Sorgen Sie für fleissig Mischen in der obersten Rottezone für Unruhe, dann verlässt die Maus den Komposter noch etwas früher.

Mit freundlichem Gruss

H. Balmer
Beratung für Humuspflege
und Kompostierung

Lindenlaub in den Boden untergraben?

25.11.2011 | Sonstiges

Sehr geehrter Herr Balmer

Kann ich Lindenlaub auch im Herbst direkt in den Boden untergraben?

Freundliche Grüsse
W. Streller


Sehr geehrter Herr Streller

Prinzipiell ist es zwar möglich, Lindenlaub im Boden unter zu graben aber es ist eine unnatürliche Methode. Wenn wir die Grundprinzipien des biologischen (ökologischen, naturgemässen) Gartenbaus ernst nehmen, dann wird der Boden ja überhaupt nicht mehr umgegraben, sondern nur gelockert. Sie können sich also die Mühe des Umgrabens ersparen und das Laub als Winterabdeckung Ihrer Beete und Rabatten verwenden. In der Natur wird das Laub ja auch nicht vergraben, sondern es liegt dem Boden auf und dient als Erosionsschutz und Futter für die unzähligen Lebewesen (Mikroflora, Mikrofauna), die unter der Abdeckung und in den obersten 2-3 cm des Bodens zuhause sind und auch den Regenwürmern als Nahrung. Es ist für die Allermeisten dieser Lebewesen die einzige Nahrung.

Wenn Sie das Laub vergraben, kommt es in tiefere Erdschichten, wo die Zusammensetzung der Mikroflora und -fauna eine andere ist als an der Oberfläche und dementsprechend der Abbau der Laubsubstanz nicht unter optimalen Bedingungen stattfinden kann.

Ich empfehle Ihnen, das Laub über den gelockerten, nackten Boden zu verteilen und gegen das Verwehen mit einer dünnen (!) Erdschicht zu beschweren. Bis zur nächsten Gartensaison wird ein grosser Teil des Laubs umgewandelt und ins Erdreich integriert sein. Wenn Sie Ihrem Boden Gutes tun wollen, sollten Sie daran denken, ihn ganzjährig mit einer sogenannten Mulchschicht zu versehen.Die Natur macht es uns vor.

Mit freundlichem Gruss
H. Balmer
Beratung für Humuspflege
und Kompostierung

Rückstände von Moorpackungen in den Biomüll?

18.11.2011 | kompostierbar - oder nicht

Hallo Herr Balmer!

Heute hatte ich eine Anfrage von einem Gesundheitsinstitut hier in NV, die haben jede Woche zwischen 60 und 120 l Moor von ihren Anwendungen. Nähere Infos über die Konsistenz habe ich noch nicht. Könnte man das Moor, wenn aus den Tüten ausgepackt, evtl. über die Biotonne entsorgen?

Welche Meinung habe Sie dazu?

Viele Grüsse, Mike Egelhof


Sehr geehrter Herr Egelhof

Prinzipiell sehe ich kein Hindernis, die Rückstände der Moorpackungen einer Kompostierung zuzuführen, es handelt sich ja um recht reine organische und mineralische Substanzen. Ich kann aber nicht entscheiden, ob es bei Ihnen erlaubt ist, dieses Material über eine Biotonne abführen zu lassen. Sie müssten sich bei der Verwaltung oder dem Entsorgungsunternehmer erkundigen. Sie können betonen, dass es sich um rein natürliche, hygienisch unbedenkliche Substanzen handelt.

Mit freundlichem Gruss
H. Balmer
Beratung für Humuspflege und Kompostierung

Kompostierung von Tierkot

18.11.2011 | Kompostieranleitungen

Guten Abend!

Eine Frage wird von meinen Kollegen unterschiedlich beantwortet, darum möchte ich mich mal an einen Profi wenden: Wir halten drei Meerschweinchen, welche pro Woche ca. 5x40x30cm Kot/Urin/Sägespäne/Stroh-Gemisch "produzieren". Kann ich diese Mischung mit Rasen, Laub und solchen Gartenabfällen kompostieren? Der Küchenabfall wird bei uns an einem anderen Ort kompostiert.
Was meinen Sie?

Einer meiner Kollgegen meinte auch, das Kompostieren von Tierkot sei gar nicht erlaubt? Ist dies wirklich so?

Vielen Dank für Ihre Antwort.
Freundliche Grüsse
Matthias Saner


Sehr geehrter Herr Saner

Selbstverständlich können Sie die Einstreu Ihrer Meerschweinchen bedenkenlos kompostieren, aber es gibt dabei einiges zu beachten.
Ein relativ trockenes Hobelspäne/Stroh-Gemisch wird nicht verrotten, weil die abbauenden Mikroorganismen in einem trockenen Milieu nicht gedeihen können. Die Einstreu muss also durch und durch feucht sein, damit überhaupt etwas in Richtung Humusbildung geschieht. Eine Mischung aus Laub, Rasenschnitt, zerkleinerten Gartenreststoffen und Einstreu ist eine gute Voraussetzung für eine zügige Verrottung, wobei der Rasenschnitt etwa die Hälfte des Gemischs ausmachen kann. 

Nun ergibt sich aber ein zweites Problem. Wenn Sie die richtige Feuchtigkeit dieser Rottemasse einstellen wollen (wie ein ausgedrückter Schwamm), besteht fast immer das Risiko, dass sich mangels Strukturmaterial (Häckselgut von Baum und Strauch) kompakte Klumpen bilden, zu denen der unbedingt erforderliche Sauerstoff keinen Zutritt mehr hat. Je nach Zusammensetzung dieser Klumpen wird im Innern entweder Fäulnis herrschen (was um jeden Preis zu verhindern ist!) oder es wird gar nichts geschehen. Um eine lockere, luftdurchlässige Rottemasse zu erhalten ist es deshalb wichtig, die Komponente Häckselgut intensiv mit dem übrigen Material zu vermischen; Sie brauchen davon 30-50% gegenüber dem restlichen Material. Diese Mischung ist dann auch recht einfach feucht zu halten. Kontrollieren Sie wöchentlich den Feuchtigkeitsgehalt Ihres Komposts und korrigieren Sie wenn nötig (kleine Giesskanne mit Brause, nur wenig Wasser auf einmal).

Als Drittes gibt es noch folgendes zu erwähnen. Hobelspäne, Laub, Stroh und Häckselgut sind kohlenstoffreiche Materialien, und weil ja nicht ganzjährig genügend stickstoffreicher Rasenschnitt zur Verfügung steht, ist es nötig, den Stickstoff in Form von Hornmehl oder einem handelsüblichen "Kompostbeschleuniger" beizufügen. Sie brauchen davon wöchentlich höchstens knapp eine Handvoll. Ein gutes Zeichen für eine gelingende Kompostierung ist die Erwärmung des Rottekörpers auf 40-50°C. 

Wenn der biologische Prozess der Verrottung gut abläuft, wird die Rottemasse etwa innerhalb einer Woche dunkelbraun bis schwarz. Wenn dies dann bei Ihnen der Fall ist, können sie sich freuen, dass Sie die Sache im Griff haben.

Hinsichtlich der Ausscheidungen Ihrer Meerschweinchen (Urin, Kot) besteht keinerlei Anlass zu Besorgnis, weil es sich bei den Tieren ja um Pflanzenesser handelt. Kot von fleischessenden Tieren kann man prinzipiell auch kompostieren, aber man muss wissen wie. Dies ist aber eine andere Geschichte.

Mit freundlichem Gruss
H. Balmer
Beratung für Humuspflege
und Kompostierung

Wie Laub kompostieren?

04.11.2011 | Kompostieranleitungen

Meine Frage:

Wir kompostieren Küchen- und Gartenabfälle. Alles wird zerkleinert und vor allem die Küchenabfälle mit kleinen Ästen oder Häcksel vermischt. Jetzt im Herbst fällt nun ziemlich viel Laub an, vor allem von einer grossen Linde. - Soll dieses Laub separat kompostiert werden oder mit den Küchen- und Gartenabfällen gemischt? - soll ein separater Laubkompost angelegt werden? - falls ja, ist dabei etwas speziell zu beachten?

Besten Dank für ihren Tipp.
Willy Troxler


Sehr geehrter Herr Troxler

Zu Glück gibt es keine Vorschrift, die Sie zwingt, Ende November alles Laub in einem (oder mehreren) Kompostern versorgt, man könnte auch sagen versteckt, zu haben. Sie können laufend kleine Mengen, z.B. 2-3 Doppelhändevoll/Woche Ihrer Kompostierung zuführen; also nicht alles aufs Mal. Schütten sie das Laub in der Nähe Ihres Kompostes auf einen Haufen oder füllen sie es in Plastiksäcke ab. Dann verfahren Sie, wie oben erwähnt. Laub ist aber kein Ersatz für Strukturmaterial (Häckselgut von Baum und Strauch); es verrottet nur, wenn genügend Luft an die Blätter kommt. Also auch diese Komponente stets gut mit dem obersten Material im Komposter vermischen. Von Vorteil wäre auch, das Laub mit dem Rasenmäher aufzunehmen, falls diese Möglichkeit besteht. Das zerfledderte Laub lässt sich viel besser vermischen als wenn es noch ganze Blätter sind. Verwenden Sie Laub auch als Bodenbedeckung (Mulch) auf den Gartenbeeten, Rabatten und in Hecken. Damit es dort bleibt und nicht vom Winde verweht wird, beschweren Sie es mit etwas Erde oder noch besser mit angerottetem Kompost. So schaffen Sie gleichzeitig etwas mehr Platz in Ihrem Komposter. Lindenlaub ist relativ weich und verrottet sehr gut.

Mit diesem Verfahren können Sie den ganzen Winter über bis in den Frühling hinein das gesammelte Laub problemlos kompostieren. Der nächste Laubfall findet ja erst wieder im Herbst statt.

Unter http://www.kompost.ch/aktuell/aktuell.php finden Sie zudem ein Merkblatt zur Laubkompostierung.

Mit freundlichem Gruss
H. Balmer
Beratung für Humuspflege
und Kompostierung

Container mit Küchenabfällen unter Schlafzimmerfenster

28.10.2011 | Sonstiges

Sehr geehrte Damen und Herren

Im Auftrag meiner Partnerin möchte ich folgendes Problem klären:

Sie wohnt in einer MFH-Überbauung im EG. Umweltbewusst werden Küchenabfälle in einem Container gesammelt und ca. 2-3-wöchig entsorgt.

Leider ist der Standort höchst bedenklich gewählt.
Die Distanz Container bis Schlafzimmerfenster beträgt lediglich 1,40m !!

Seit Frühling kämpft sie bis heute mit Geruchsimissionen und vor allem mit einer unglaublich starken Mückenplage in der Wohnung.

Da sind wirklich ganze Schwärme (tausende!!) von Fruchtfliegen in den Räumen. Es ist weder möglich, eine Frucht offen zu lagern noch eine Grünpflanze aufzustellen.

Sicher muss es Vorschriften über Container-Standorte in Wohngebieten geben.

Gerne hoffe ich, dass Sie mir weiterhelfen können, da die Verwaltung sich 'taub' stellt !!

Freundliche Grüsse
Vitus Meier


Sehr geehrter Herr Meier

Wenn sich selbst die Verwaltung taub stellt, muss schon schwereres Geschütz aufgefahren werden. Hier ein Zitat:
“Gegen übermässige Immissionen durch Gestank oder Insekten könnte man sich zivilrechtlich wehren”, sagt Thomas Oberle, juristischer Berater des Hauseigentümerverbands. Das Nachbarrecht in Artikel 684 des Zivilgesetzbuchs verpflichtet jedermann, «bei der Ausübung seines Eigentums (...) sich aller übermässigen Einwirkungen auf das Eigentum der Nachbarn zu enthalten». Zu den «Einwirkungen» zählt das Gesetz auch «lästige Dünste».

Da von stinkenden Grünabfallcontainern ausser den von Ihnen geschilderten Insekten- und Geruchsbelästigungen noch andere hygienisch bedenkliche Gefahren ausgehen (unerwünschte Pilz- und Bakteriensporen, schädliche Gase wie Ammoniak, Lachgas Methan) müsste eigentlich die übergeordnete(kantonale) Gesundheitsbehörde eingeschaltet werden. Es bleibt Ihnen leider der Gang zu den Ämtern oder die Korrespondenz mit ihnen nicht erspart.

Klären Sie auch ab, wer für das Abfuhrwesen in Ihrer Gemeinde zuständig ist und bitten Sie diese Person um einen Augenschein bei Ihnen. Wahrscheinlich ist es so, dass die Container nur geleert und nicht einwandfrei ausgespült werden; sie stinken bekanntermassen also auch nach der Leerung weiter. 

Weitere Hilfe kann ich Ihnen leider nicht bieten und hoffe, das Übel werde rasch möglichst aus der Welt geschafft.

Mit freundlichem Gruss

H. Balmer
Beratung für Humuspflege und Kompostierung

Maschine, die Mist zerkleinert

28.10.2011 | Hilfsmittel und Zusätze

Guten Tag

Ich suche eine Möglichkeit, den Mist zu zerkleinern, habe aber bis jetzt noch keine gute Lösung gefunden. Gibt es auf dem Markt eine Maschine, die nicht schnellrotierend ist und doch den Mist möglichst kurz zerkleinert?

Mit freundlichem Gruss
P.Fehr


Sehr geehrter Herr Fehr 

Ausser den in der Landwirtschaft üblichen Miststreuern, die den Mist gleichzeitig auch zerkleinern und die über die Zapfwelle des Traktors betrieben werden, haben meine Recherchen nichts Brauchbares zutage gefördert, mit einer Ausnahme: Sie finden die Beschreibung einer Ihren Vorstellungen entsprechenden Maschine unter dem folgendem Link: 

http://www.iasp.asp-berlin.de/bilder/cutter.pdf 

Einen Preis konnte ich nicht eruieren. Ich weiss natürlich nicht, ob diese Maschine für Sie infrage kommt.

Kontakt: 
INOFEX GmbH 
Martha-Brautzsch-Str. 8
06108 Halle (Saale) Nördliche Innenstadt
0049 3 45 22 50 80
0049 3 45 2 25 08 60

Mit freundlichem Gruss

H. Balmer
Beratung für Humuspflege und Kompostierung

Eibenzweige - kompostierbar oder nicht?

30.09.2011 | Kompostieranleitungen

Meine Frage:

Wir haben eine Eibe zurückgeschnitten. Kann ich die gehackten Zweige kompostieren oder nicht? Eine Bekannte hat mir abgeraten, weil Eiben doch giftig seien. Jetzt wollte ich Sie fragen: Darf das Material auf den
Kompost, oder wie soll ich es entsorgen?

Mit freundlichen Grüssen
M. Luginbühl


Sehr geehrte Frau Luginbühl

Mir und sehr wahrscheinlich auch Ihnen sind keine Tabuzonen auf der Erde bekannt, wo Giftpflanzen oder giftige Teile von ihnen endgelagert würden. Aber Spass besiseite, solche Zonen gibt es natürlich nicht, sie sind auch gar nicht nötig, denn: die Natur produziert keine Abfälle. 
Pflanzengifte - auch Tier- und Pilzgifte sind organische Substanzen, die von den nützlichen Bodenorganismen (Bakterien, Pilze etc.) angebaut und in neutrale Stoffe umgewandelt werden. Die Natur ist darauf hin angelegt, sich selber zu vergiften. In einem gut gepflegten Kompost gibt es die nützlichen Mikroorganismen in Hülle und Fülle.

Sie können das gehäckselte/geschredderte Schnittmaterial von Eiben bedenkenlos kompostieren. Kombinieren Sie es am besten mit anderen organischen Resten aus Küche, Haushalt und Garten.

Mit freundlichem Gruss
H. Balmer
Beratung für Humuspflege
und Kompostierung

Monilla Fruchtfäule im Kompost: Was tun?

28.09.2011 | Kompost-Anwendung

Sehr geehrter Herr Balmer,
wir haben im Winter ein Grundstück mit 6 Apfelbäumen gekauft. Alle 
sind von Monilla-Fruchtfäule befallen. Bisher konnte ich 10 Äpfel verwerten, alle anderen fallen komplett verfault vom Baum. Leider habe ich die verfaulten Äpfel in meine 3 Gitterkomposter gegeben und erst jetzt 
gelesen, dass man das nicht tun sollte. Kann ich die Erreger im 
Kompost irgendwie neutralisieren? Es handelt sich ja wohl um einen 
Pilz. Ist der Kompost verdorben oder kann er zumindest im Gemüsegarten 
noch genutzt werden? Die Gitterkomposter stehen schattig, werden 
hauptsächlich mit Beikräutern, Gemüseabfällen und Schnittgut von 
Zierpflanzen "gefüttert". Und was sollte ich überhaupt mit den 
verfaulten Äpfeln anfangen? Bei der Menge ist vergraben nicht wirklich 
eine Lösung, ich müsste eine Art Baugrube ausheben.
Ich habe noch einen ungenutzten Thermokomposter, kann ich dort 
vielleicht die Äpfel rein machen? und was sollte ich dazu geben, damit 
es nicht nur eine faulige Pampe wird?
Ich danke Ihnen für jede Art von Rat und Hilfe.
Freundliche Grüße
Annette Anders


Sehr geehrte Frau Anders
Grundsätzlich ist es so, dass Früchte nicht dazu bestimmt sind Humus zu werden sondern von irgendeiner oder mehreren Lebensformen verspeist zu werden und dabei die in den Früchten eingeschlossenen Samen zu verbreiten. Wenn Äpfel gesunde oder verdorbene, um bei diesem Beispiel zu bleiben, einfach in einem Behälter deponiert werden, dann lehrt die Erfahrung, dass die Früchte auch ein Jahr später ihre Form beibehalten
haben: sie sind zu unansehnlichen, schwarzen Kugeln geworden und es entstand daraus kein Gramm Humus. Betrachtet man aber, wie im vorliegenden Fall, die (verdorbenen) Früchte einfach als organische Substanz, lässt sich diese selbstverständlich kompostieren.Falls die Kompostierung sachgerecht durchgeführt wird, ist es prinzipiell nicht von Bedeutung, ob die zu kompostierenden, organischen Reststoffe im landläufigen Sinn gesund oder krank sind.

Die lebendige Natur hat eine enorme Regenerations- und Selbstheilungskraft, d.h. die lebenserhaltenden und -fördernden Kräfte sind weitaus stärker als die Gegenspieler. So sorgen die nützlichen Mikroorganismen, die wir beim sachgerechten Kompostieren regelrecht züchten dafür, dass praktisch keine Krankheitserreger Überlebenschancen haben; es findet eine Hygienisierung statt.

Wichtig dabei ist, dass die Verrottung (Abbau, Umbau, Aufbau) unter dauerndem Zutritt von Luft (Sauerstoff) und bei ausreichender Feuchtigkeit des Rottematerials ablaufen kann. Daher die Regeln "zerkleinern - mischen - feucht halten und immer zudecken". In der Praxis geht das so, dass man, um bei Ihrem Problem zu bleiben, die verdorbenen Äpfel portionenweise in einem soliden Eimer oder in einer Kiste mit einem Spaten zu Mus zerstampft, dieses Mus dann mit einer ca. 
gleichgrossen Portion Strukturmaterial (Häckselgut von Baum und Strauch) innig vermischt und diese Mischung einer regulären Kompostierung zuführt. Da diese nährstoffreiche Mischung nun sehr rasch der erwünschten Verrottung unterliegt, kann der Vorgang etwa wöchentlich wiederholt werden, bis alles Fallobst verwertet ist. Wichtig ist, dass die neue Charge an Rottematerial, die durchaus auch gut zerkleinerte organische Reststoffe aus Haushalt, Küche und Garten enthalten darf, nach zwei drei Tagen mit der Gabel gut aufgelockert wird (Material durch die Gabel schütteln), um den unbedingt nötigen Luftzutritt zu gewährleisten. Dabei erhält man gleichzeitig Auskunft über die Feuchtigkeit des Rottekörpers und kann bei Bedarf korrigieren. Der Rottekörper muss immer so feucht sein wie ein ausgedrückter Schwamm. Das "Apfelmus" bringt sehr viel Feuchtigkeit mit, so dass wahrscheinlich nur mit sehr wenig Wasser nachgeholfen werden muss. Man wird feststellen, dass das Rottematerial sich namhaft erhitzt (bis 50°C oder mehr). Diese Erhitzung führt zusammen mit der hohen biologischen Aktivität der nützlichen Mikroorganismen (Bakterien und Pilze) zur erwähnten Hygienisierung; die Erreger der Monilia z.B. werden unter diesen Umständen nicht überleben.

Ihren ungenutzten Thermokomposter könne Sie selbstverständlich für die Apfelkompostierung verwenden; ihn aber nur als Depot für das Fallobst zu "missbrauchen" geht aus den geschilderten Gründen nicht.

Ich hoffe, Ihnen mit diesen Ratschlägen und Betrachtungen ein wenig weiter geholfen zu haben.

Mit freundlichem Gruss
H. Balmer
Beratung für Humuspflege
und Kompostierung

Wo können Compo Bags bezogen werden?

16.09.2011 | Düngung

Guten Tag!

Ich suche für meinen Grüncontainer Compo Bags (kompostierbare Säcke) für meinen 240lt Container. Wo kann ich diese beziehen?

Freundliche Grüsse
Hans-Ruedi Lindegger


Sehr geehrter Herr Lindegger

Bitte besuchen die Webebseite www.petroplastvinora.ch. Dort werden Sie fündig.

Mit freundlichem Gruss
Dr. Hans Balmer
Beratung für Humuspflege und Kompostierung

Blausäuregerucht auf dem Kompost

16.09.2011 | Kompostieranleitungen

Guten Tag Herr Balmer
wir haben einen wirklich guten und stabil arbeitenden Komposthaufen auf
unserem Freizeitgrundstück. Ist es möglich, zerkleinertes Laub und Gehölz
der spätblühenden Traubenkirsche (Prunus serotina) zu kompostieren?
Da sich bereits beim Zerkleinern des Materials ein sehr starker
Blausäuregeruch breit macht, habe ich Bedenken, das reiche Leben in unserem
Komposthaufen (hierzu gehören neben den üblichen Kleinstlebewesen auch
Echsen, Frösche und kleine Schlangen) zu vergiften.
Sollte eine Kompostierung möglich sein, würde ich gerne wissen, ob die
Blausäure vollständig zersetzt wird, oder ob ich sie beim Verteilen des
Komposts auf meinen Beeten mitverteile. 
Ist ein gleichzeitiger Anbau von Kürbissen am Rand des Komposts möglich,
oder kommt es in den Früchten zu einer Anreicherung der Blausäure ?
Über eine Antwort von Ihnen würde ich mich sehr freuen, da ich hier in
Deutschland keine Informationen finden kann.
Vielen Dank! Mitfreundlichen Grüßen
S. Barmeier


Sehr geehrte Frau Barmeier
Sie bringen mich mit Ihrer Frage vor eine schwierige Entscheidung. 
Was die Kompostierung von Prunus serotina betrifft habe ich keine Bedenken, falls diese sachgerecht durchgeführt wird (zerkleinern - mischen - feucht halten und immer zudecken). Ein solcher Kompost ist ja eine wahre Brutstätte für nützliche Mikroorganismen (Bakterien, Pilze), die durch Ausscheiden entsprechender Enzyme die Giftwirkung aller in der Natur vorkommenden Pflanzengifte neutralisieren können. Wie leben ja schliesslich auf einem bewohnbaren Planeten, wo sich die Lebewesen nicht in einem ständigen "Giftkrieg" befinden. Am Ende muss also dafür gesorgt sein, dass sich eine Lebensform, die aeroben (sauerstoffzehrenden) Mikroben, darum kümmert, die Giftstoffe in unbedenkliche Bestandteile zu zerlegen. Ich habe beim Kompostieren des mit Prunus s. verwandten gehäckselten oder geschredderten, ebenfalls giftigen Kirschlorbeers (Prunus laurocerasus) niemals festgestellt, dass die Verrottung irgendwie behindert wurde, oder dass die Kleintierfauna im Kompost sichtbaren Schaden erlitten hätte. Den Kompost können Sie bedenkenlos im Garten verwenden; die gefürchtete Blausäure hat sich längst verflüchtigt. Sie geht auch in keiner Art und Weise in den Stoffwechsel von Pflanzen ein. Jede Pflanze muss das Gift, wenn sie denn solches enthält, selber herstellen und der Kürbis z.B. gehört ja keinesfalls dazu, wenn er sortenrein ist.

Nun ist es aber so, dass aus dem zunächst ungiftigen, in vielen Steinobstgewächsen (Prunidae), vor allem in den Samenkernen vorhandene Amygdalin, durch Zerfall oder enzymatische Prozesse Cyanwasserstoff = Blausäure frei wird, die für Tiere und Menschen als sehr giftig eingestuft wird. Wenn Ihr Komposthaufen also mit Echsen, Fröschen (eher Kröten?) und kleinen Schlangen (eher Blindschleichen?) besiedelt ist, kann ich Ihnen keinesfalls garantieren, dass die Blausäure bei ihnen keinen Schaden anrichtet. Ich habe bisher dazu einfach gar keine Erfahrungen sammeln können. Ich finde es übrigens nicht so toll, dass Ihr Komposthaufen diese Tiere beherbergt, die gehören vielmehr in den Totholzhaufen, der ja in keinem Biogarten fehlen sollte. Wenn Sie den Kompost ernten, vertreiben Sie ja die besagten Kleintiere ohnehin; im Totholzhaufen bleiben sie für immer unbehelligt.

Es tut mir leid, dass ich Sie ein wenig im Ungewissen lassen muss. Persönlich hätte ich keine Bedenken, Prunus serotina zu kompostieren. Aber Ihnen kann ich die Entscheidung leider nicht abnehmen.

Mit freundlichem Gruss
Dr. Hans Balmer
Beratung für Humuspflege und Kompostierung

Kompost mit Küchenabfällen

12.09.2011 | Kompostieranleitungen

Guten Tag, seit dem Frühjahr bin auch ich eifrige Kompostiererin. Da ich
hauptsächlich Küchenabfälle habe, ist unser Kompost eher feucht bis nass und
stinkt zeitenweise deftig. Auch habe ich schon viele kleine Maden
gesichtet....
Wie bekomme ich meinem Kopost trockener und wenig duftend?
Vielen Dank

Marisa Fanti


Sehr geehrte Frau Fanti
Sie machen, wahrscheinlich unwissentlich. alles falsch. Die Reststoffe (Küchen"abfälle"), die Sie hauptsächlich kompostieren wollen, sind im Allgemeinen sehr feucht, nährstoffreich und vor allem verderblich, d.h. man kann sie nicht aufbewahren, denn sie gehen unweigerlich in Fäulnis über. Wenn Sie also diese Reststoffe in Ihren Kompostbehälter schütten, wird genau das passieren: Fäulnis, Gestank, viele ungebetenen Gäste, wie Fliegen, die durch den Fäulnisgeruch angelockt werden, um ihre Eier in die faulende Substanz abzulegen, aus denen dann die, von Ihnen erwähnten Maden schlüpfen. Abgesehen davon, dass noch viele umeltschädliche Gase entweichen (Ammoniak, Lachgas, Schwefelwasserstoff), kann unter solchen Umständen niemals Humus, sondern höchstens Grabenschlamm entstehen. Was also ist zu tun? Sie müssen sachgerecht Kompostieren d.h. die gut zerkleinerten organischen Reststoffe aus Küche und Haushalt müssen mengenmässig mit etwa gleich viel Strukturmaterial (Häckselgut von Baum und Strauch) mit der Kompostgabel intensiv vermischt werden. Diese Gabel, 4 dünnen Zinken, langer Stiel, ist ein unverzichtbares Werkzeug beim Kompostieren.

Die Verrottung (das Gegenteil von Fäulnis) und Humusbildung kann nur unter dauerndem Zutritt von Luft (Sauerstoff) geschehen. Das langsam verrottende Strukturmaterial sorgt für eine lockere, schwammige Struktur der Rottemasse, in der die verderblichen Bestandteile mehr oder weniger gleichmässig verteilt sind, so dass sich die richtigen, nützlichen Mikroorganismen voll entfalten können. Die Reststoffe aus der Küche werden in wenigen Tagen ohne negative Begleiterscheinungen rasch abgebaut und umgewandelt. Der Kompost riecht angenehm und es tummeln sich keine Fliegen darin. Bleibt die Frage wie und woher Sie sich Häckselgut besorgen sollen. Fragen Sie bitte bei der Gemeindeverwaltung oder bei einem Landschaftsgärtner. Zur Not können Sie auch Rindeneinstreu, wie Sie im Handel für die Kleintierhaltung angeboten wird verwenden, was aber vermutlich für Sie keine dauerhafte Lösung ist. Um den vorhandenen "Kompost" zu sanieren, ist dies aber sicher ein gangbarer Weg. Falls Ihnen jemand empfehlen sollte über die stinkende Masse einfach Steinmehl zu stäuben, tun Sie es nicht; es ist blosse Verschwendung. Eine faulende Masse kann niemals allein mit Steinmehl kuriert werden, sondern nur durch richtiges, sachgerechtes Kompostieren: zerkleinern - mischen - feucht halten und immer zudecken. 

Ich schicke Ihnen mit der Post das Merkblatt "Kompostieren". Wenn Sie sich an die dort erläuterten Regeln halten garantiere ich Ihnen Erfolg.

Mit freundlichem Gruss
Dr. Hans Balmer
Beratung für Humuspflege und Kompostierung

Kompostieren auf der Terrasse

05.09.2011 | Kompostieranleitungen

Liebe Leute vom Kompostforum

Ich suche schon länger nach einer Möglichkeit, auf der Terrasse (mit vielen Obst- und Gemüsepflanzen, aber kein Garten) zu kompostieren. 
Habt ihr Tipps, wie das funktionieren könnte?

Freundliche Grüsse
Helmut Appl


Sehr geehrter Herr Appl

Es gibt höchstwahrscheinlich eine Lösung für Ihr Problem. Bitte setzen Sie sich mit unten stehender Mail-Adresse mit mir in Verbindung, damit ich Ihnen eine Anleitung schicken kann.

Mit freundlichem Gruss

Dr. Hans Balmer
Beratung für Humuspflege und Kompostierung
micropower[at]vtxmail.ch

stinkende Grünabfuhrtonne

29.08.2011 | Sonstiges

Grüezi!

Unsere Grünabfuhrtonne stinkt grauenhaft. Was kann ich dagegen tun? Auf einer deutschen Homepage stand, dass man den Boden mit Zeitungspapier auslegen soll und "...kritische Bioabfälle wie Brot und Obst vorsorglich in Zeitungspapier..." einwickeln soll. Ist das in der Schweiz auch zulässig?

Vielen Dank für ihre Antwort. 

Freundliche Grüsse, 
Kirsten Pirotta


Sehr geehrte Frau Pirotta

Leider ist das ein allgemeines Übel von Grünabfuhrtonnen - sie stinken. Im Sommer mehr als in der kühlen, kalten Jahreszeit. In den Grünabfuhrtonnen herrschen fast ideale Verhältnisse für Fäulnis, weil keinerlei Bedingungen für das Gegenteil, die Verrottung unter dauerndem Zutritt von Sauerstoff, erfüllt sind. Ob die Methode mit dem Zeitungspapier etwas bringt, entzieht sich meinen Kenntnissen. Und ob sie in Ihrem Fall zulässig ist, kann ich nicht beurteilen. Sie müssen sich bei der Gemeindeverwaltung und/oder dem Abfuhrunternehmen erkundigen. Besser als jegliche Grünabfuhr ist natürlich die sachgerechte Eigenkompostierung, bei der alle negativen Begleiterscheinungen vermieden werden können und man erst noch mit einem ausgezeichneten Produkt - Humuskompost - belohnt wird. Ausserdem können Abfuhrkosten gespart werden.

Mit freundlichem Gruss
Dr. Hans Balmer
Beratung für Humuspflege und Kompostierung

Ort des Kompost

03.08.2011 | Sonstiges

Wir haben nun seit heute einen Thermokomposter im Garten. Der Thermokomposter steht auf Betonplatten. Ist dies nun ein Problem (Staunässe)? Muss ich die Betonplatten zwingend wieder rausnehmen? Dies wäre sehr ärgerlich da die Betonplatten kaum zu entfernen sind und der Ort absolut ideal für uns ist (gute Zugänglichkeit). Der Thermokomposter liegt an einem sonnigen Standort.


Sehr geehrter Herr Bärenfaller
Ja nach Typ des Themokomposters (es gibt ja inzwischen viel Komposter, die mit der Eigenschaft "thermo" daherkommen) ist es sogar gut, wenn das Gefäss auf einem harten, ebenen Untergrund steht. Das gilt vor allem für den Ur-Thermokomposter von Stöckler, der aus vier Elementen besteht die an den Kanten mit Plastikklammern aneinander gefügt werden. Wenn der Untergrund nicht topfeben ist, fällt das Ding früher oder später auseinander. Es ist nicht von entscheidendem Nachteil, wenn der Komposter auf Betonplatten steht; die Würmer und andere Kleintiere finden auch so hinein, Mikroorganismen sind ohnehin von Anfang an überall vorhanden. Viel wichtiger scheint mir, wie Sie den Komposter in Betrieb nehmen und die Kompostierung dann pflegen. Verfallen Sie bitte nicht der Illusion, der Thermokomposter sei ein Automat: oben rein, unten raus. Wenn Sie nicht genügend Häckselgut von Baum und Strauch zur Verfügung haben, ist der Misserfolg vorprogrammiert. Wenn Sie Ihre kompostierbaren Reststoffe aus Küche, Haushalt und Garten einfach in den Komposter schütten, wird sich sehr bald Fäulnis mit all ihren negativen Begleiterscheinungen einstellen: widerlicher Gestank, giftige, schädliche Gase (Methan, Lachgas, Ammoniak) zahllose z.T. lästige Insekten, stinkender Sickersaft etc. Kompostieren heisst: zerkleinern - mischen - feucht halten - und immer zudecken. Die Gründe für diese Regeln habe ich in zahlreichen Antworten in diesem Forum immer wieder erläutert. 

Ich schicke Ihnen per Post das Merkblatt "Kompostieren", in dem Sie alles kurz und bündig und reich illustriert erläutert finden.

Sollten Sie weitere Fragen haben, richten Sie diese per Mail direkt an mich.

Mit freundlichem Gruss
Dr. Hans Balmer
Beratung für Humuspflege und Kompostierung micropower[at]vtxmail.ch

Bananenschalen in der Natur

01.08.2011 | Sonstiges

Sehr geehrter Herr Balmer

Wenn man am Berg eine Bananenschale wegwirft, wie lange braucht sie zum verwesen? Holen sich Tiere die Schalen zum fressen, oder verrottet die Schale ganz langsam? Es ist eine Streitfrage, weil ich immer alles vom Berg mitnehme, andere aber argumentieren, das verrottet sowieso.

Vielen Dank, ich hoffe auf eine Antwort,
besten Gruß
Anita Piaty


Sehr geehrte Frau Piaty

Achtlos weggeworfene Bananenschalen verrotten sehr schlecht. Das gilt auch dann, wenn solche Schalen achtlos auf den Kompost geworfen werden. Es sind mir keine Tiere bekannt, die in unseren Gegenden Bananenschalen essen würden. Normalerweise trocknen die Schalen einfach langsam aus und werden dabei schwarz und ledrig und wenn sie nicht zufällig ins Erdreich geraten, bleibt das auch längere Zeit so, weil auf dem Erdboden keine guten Rottebedingungen vorherrschen. Die für den Abbau der organischen Substanz zuständigen Mikroben leben, weil lichtempfindlich, nicht an der Erdoberfläche. Dies gilt, wie gesagt, auch bei unsachgemässer, unsorgfältiger Kompostierung. Die Aussenseite der Schale, die ja ein höchst delikates Inneres schützen muss, besitzt zahlreiche Abwehrstoffe, die die intakte gesunde Frucht vor biologischem Abbau schützen. Dies gilt nota bene für sämtliche Früchte! Natürlich gibt es Pilze, Bakterien und Viren, die diese Barriere durchbrechen können; sie gehören aber zu den Parasiten (Pflanzenkrankheiten) und sind keine Humusbildner. Ganz anders, wenn man es richtig macht: Schale in kleine Stücke schneiden und in eine gut funktionierende Rottemasse einmischen (integrieren); nach höchstens 10 Tagen ist von Bananenschalen nichts mehr zu identifizieren, die Mikroben haben sie Stücke von den Schnittstellen her angegriffen und verdaut. 

Wenn Sie also alles vom Berg mitnehmen und nicht achtlos wegwerfen oder liegen lassen, verhalten sie sich also genau richtig.

Ich hoffe, Ihnen mit diesen Ausführungen gedient zu haben.

Mit freundlichem Gruss
Dr. Hans Balmer
Beratung für Humuspflege und Kompostierung